Reparaturblog Sinclair C5 - Seite 1:

Vorgeschichte

Irgendwann Mitte der 80er erstand meine Tante den C5 bei einem Preisausschreiben. Da sie nichts damit anzufangen wusste, stand er dann lange Zeit in einem Schuppen herum.
Schließlich brachte ihn mein Vater meinem Bruder und mir als Spielzeug/Go-Kart-Ersatz mit. Da der C5 aber ständig platte Reifen hatte, wurde er kaum gefahren und wurde daher mit anderem Kram in der Garage gelagert.
Nach einem Umzug bekam er keinen neuen Garagenplatz, sondern fristete sein weiteres Dasein fortan unter einer Plane im Garten (ich vermute aus dieser Zeit stammen auch hauptsächlich die Rostschäden...) - und dort blieb er dann.


So, 19.04.2009:

Ein neues Bastelprojekt

Zu Besuch bei meinen Eltern. Ostern nachfeiern.
Meine Kinder finden säckeweise Süßkram im Garten. Ich finde den C5 unter seiner Plane.
Natürlich sofort das Potential als neues Bastelprojekt erkannt.
Sinclair C5
Kurze Inspektion:
Reifen noch halb voll, aber die Mäntel so porös wie Zwieback. Karosserie ziemlich zerkratzt, mit Dreck und stellenweise mit Moos verschmutzt. Kette und Ritzel rostbraun und wohl seit Jahrzehnten nicht mehr in Berührung mit Öl oder Fett gekommen.
Elektrik sieht noch gut aus, der Motor ist zwar dreckig und rostig, aber immerhin noch vorhanden. Die Batterie hingegen nicht.
Spuren früherer Basteleien am rechten Hinterrad und der Elektronik.
Also erstmal den Sitz sauber gemacht und eine Runde um den Block gefahren.
Scheint prinzipiell alles noch zu funktionieren, nichts klappert oder klemmt, auch die Bremsen gehen noch einigermaßen.
Hier lässt sich also noch was mit machen.

Voller Begeisterung meinen Bruder beschwatzt ⇒ Ergebnis: er überlässt mir den C5!
Er mag ohnehin nicht damit fahren, weil dann ständig alle Leute neugierig gucken würden und weil es ihm zu unsicher sei.
Für mich bedeutet dies: ein neues Bastelprojekt!!!

Zuerst muss ich den C5 aber nach Hause (~6km) bekommen. Am einfachsten, wenn ich ihn hinfahre. Also Reifen aufgepumpt, alle Götter um Beistand angefleht, sicherheitshalber das Handy eingepackt und los ging's!
Dass alle Leute neugierig gucken, kann ich schon mal bestätigen. Sowas bekommt man ja auch nicht alle Tage zu sehen.
Da der C5 keine Gangschaltung hat, komme ich bergab kaum auf hohe Geschwindigkeit, bergauf muss man sich in die Sitzschale stemmen und besser vorher Schwung holen.
Entspannt fahren kann man so nicht wirklich. Ich überlege, ob und wie man vielleicht eine Gangschaltung einbauen könnte.
C5 in der Werkstatt
Da steht er. Bereit zum Auseinanderbauen.

Unterwegs springt mir die Kette ab, da der Kettenspanner kaputt ist. Ist aber kein Problem: kurz anhalten, C5 auf die Seite rollen (Kratzer hat er ohnehin schon überall) und die Kette wieder einhängen. Da sie komplett trocken ist, hole ich mir nicht mal schmierige Finger dabei.

Gerade noch einigermaßen nach Hause gekommen - die Hinterräder sind schon wieder platt.
Da schönes Wetter ist, erstmal heißes Wasser geholt und in unserem Garten großes Bike-Washing veranstaltet.
Das Moos und der gröbste Dreck geht runter. Aber der Rest bleibt hartnäckig. Da werd ich wohl nochmal ran müssen.
Für heute reichts aber. Ab in den Keller damit.


weiter


Reparaturblog: Inhaltsverzeichnis